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Grizzly Man

(Grizzly Man)

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USA , Originalsprache: Englisch
, FSK ab 12

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(Regie)

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(Musik)

(Kamera)

(Schnitt)

: Er selbst (Interviewer)
: Er selbst (Archivmaterial)
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"Grizzly Man" ist ein kritischer Dokumentarfilm von Werner Herzog über den Tierschützer Timothy Treadwell, der dreizehn Sommer lang mit Grizzlybären in Alaska zusammen gelebt hatte. Treadwell und seine damalige Freundin Amie Huguenard wurden Anfang Oktober 2003 in ihrem Zelt von einem Bären angefallen, getötet und gefressen.

Titel zu diesem Film:

» Grizzly Man

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Handlung:

Der Film besteht zu erheblichem Teil aus Timothy Treadwells einzigartigem Videomaterial, das während der letzten fünf Jahre entstanden war und fast hundert Stunden umfasst. Der "Bärenflüsterer" tritt häufig selbst vor die Kamera, und nicht selten übernimmt dabei "der Schauspieler die Regie" (Herzog).

Die Naivität des Mannes, der die Bären als geradezu seinesgleichen verstehen wollte, ihnen Namen gab, persönliche liebevolle Beziehungen aufnahm, der auch den ihn "begleitenden" Teddybär seinem Publikum vorstellte, kontrastiert Herzog durch Interviews mit Personen aus Treadwells Umfeld wie dem Buschpiloten Willy Fulton, der jahrelang den Filmer ein- und ausgeflogen und die Parkaufsicht alarmiert hatte, als er am 6. Oktober das Paar abholen sollte, stattdessen aber den Bären an einer offenen Leiche vorfand. Zu Wort kommen weiters der Gerichtsmediziner, Treadwells Eltern, Jewel Palovak und andere Personen aus dem Freundeskreis.

Timothy Treadwell wollte aller Welt die Schutzbedürftigkeit der Tiere zeigen und Bärenjagd verhindern - auch um den Preis seines Lebens, wie er immer wieder erklärt. Während des Winters jobbte er zeitweise im Gastgewerbe, hielt aber auch mit seinen Videos kostenlose Vorträge, beispielsweise in Schulen, hatte ein Buch verfasst, war zuletzt prominent und auch bei David Letterman zu Gast.

Auch die letzte Phase der letzten Expedition ist dokumentiert. Beispielsweise zeigt eine ungewöhnlich lange Einstellung, gedreht am Tag vor dem tödlichen Angriff, einen alten Bären beim Tauchen nach Lachskadavern. Der Kommentar in Herzogs Film besagt, dass dieses Tier, das dem Filmer unbekannt war und das Areal erst nach Abzug der "befreundeten" Bären aufgesucht hatte, vermutlich nicht mehr kräftig genug zum Jagen war. Möglicherweise zeigt die Aufnahme den etwa 28-jährigen Bären "141", in dessen Verdauungstrakt wenig später Leichenteile und Fetzen der Kleidung der beiden Abenteurer gefunden wurden.

Herzog zeigt sich zutiefst fasziniert von diesem Grenzgänger, dessen Filmarbeit, die "weit über die Grenzen des Naturfilms hinausgehe" er höchsten Respekt zollt, zeigt aber auch Sequenzen, in denen Treadwell sich vor der eigenen Kamera maßlos über Personen entrüstet, die in seine Nähe und damit in die Nähe der Bären kommen. Einen Smiley, den ein Besucher in der Nähe des Lagers auf einen Stein gemalt hatte, oder die Kurzmitteilung Hi Timothy. See you summer 2001. auf einem Ast nennt er "mögliche Todesdrohung". Die Parkverwaltung, deren Vorschriften er laufend verletzt, wird zum Feindbild. Herzog nimmt diese Clips als Indiz für zumindest zeitweiligen Verfolgungswahn.

Dass sein Lager und sein Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der Bären jegliche für Besucher nötigen Sicherheitsregeln verhöhnt, gesteht Treadwell auch selbst ein (in offenem Gelände sind hundert Yards Mindestabstand einzuhalten, erfährt man im Film). Dass das jährliche letzte Lager im "Grizzlylabyrinth", in dem er umkam, wegen des dichten Erlengebüschs das allergefährlichste war, wusste er.

Dass Treadwell sich zum "einsamen Rufer" stilisiert, bemängelt Herzog ebenfalls: Seine Selbstdarstellungsauftritte wiederholt er bis zu fünfzehnmal, während die jeweiligen Begleiterinnen, die mitunter auch die Kamera führen, kaum je im Bild aufscheinen und nie erwähnt werden. Weiters widerspricht er Treadwells Auffassung, die in den Gesichtern der Tiere Ausdruck, sogar Gefühl, erkennen will - Herzog lässt bloß gelten, was er "auf bloßes Überleben ausgerichteten Instinkt" nennt. Er kontrastiert Treadwells Versuch, selbst Teil der Grizzly-Welt zu werden, mit Kommentaren von Sven Haakanson Jr., Ureinwohner und Direktor des Alutiiq Museum, und dem Bärenforscher Larry Van Daele. Ersterer spricht Treadwell mangelnden Respekt vor den Grizzlys zu, was den Tod zweier Menschen und zweier Bären verursacht und Treadwells Mission letztlich geschadet habe. Letzterer befürwortet den kontrollierten Abschuss von Bären.

Treadwells Kamera erfasst auch den Tod des Paares, allerdings bloß als Audioaufzeichnung: Den Deckel vom Objektiv zu nehmen, war nicht mehr Zeit gewesen.

Herzog, der beim Abhören dieser Tonaufnahme gezeigt wird, beschreibt, wie ihn der verzweifelte Überlebenskampf so sehr erschüttert, dass er die Aufzeichnung nicht in seinen Film nimmt: Der den Tod erwartende Treadwell fordert seine Freundin auf, davonzulaufen. Stattdessen versucht die Frau, die vor Bären stets Angst hatte und die Treadwell noch kurz zuvor wegen seiner Todessehnsucht zu verlassen gedroht hatte, den Grizzly mit einer Bratpfanne abzuwehren. Nahezu unerträglich sind Herzog Amie Huguenards letzte Todesschreie. Der verzweifelte Kampf hatte rund sechs Minuten lang gedauert. Der Erbin des Bandes, Jewel Palovak, legt er nahe, es zu vernichten, ohne es abzuhören, was sie verspricht.

Herzog sieht die wirkliche Bedeutung von Treadwells filmischem Lebenswerk weniger in der Dokumentation der Tierwelt als im Einblick in die menschliche Psyche, wie er am Ende seines Films sagt.

Externe Links zu diesem Film:

Grizzly Man in der dt. Wikipedia
Grizzly Man in der Internet Movie Database

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