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Berlinger

(Berlinger)

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Deutschland , Originalsprache: Deutsch
, FSK ab 12

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"Berlinger" ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1975 mit Martin Benrath in der Haupt- und Titelrolle und Peter Ehrlich als sein Widersacher Roeder. Erzählt wird, anhand der beiden grundverschiedenen Charaktere Lukas "Berlinger" und Johannes Roeder, auf mehreren Zeitebenen und nicht chronologisch die Geschichte einer Freundschaft, die in tiefer Gegnerschaft endet. Der Film ist konzipiert als ein Lehrstück über Widerstand und Anpassung, über Individualität und Karrierismus, als Parabel von möglichen Verhaltensweisen und Lebenswegen im unruhigen Deutschland des 20. Jahrhunderts: in der Diktatur des Dritten Reichs und in der Nachkriegszeit.

Titel zu diesem Film:

» Berlinger

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Handlung:

Der Tausendsassa und Abenteurer Lukas Berlinger, ein lebensfroher Fabrikantensohn, und sein Freund aus gemeinsamen Internats- und Studienjahren, Johannes Roeder, sind zwei charakterlich grundverschiedene Typen. Das Arbeiterkind Roeder will in seinem Leben "etwas erreichen", dem Schmutz und der Armut entfliehen und ist wegen dieses Lebensziels ein Opportunist und aalglatter Karrierist geworden, der sich jeder Situation, jeder Anforderung und jedem Gesellschaftssystem chamäleongleich rückhaltlos und bedingungslos anpasst. Berlinger, ein Träumer und Erfinder mit dem sympathischen Charme eines ungeordneten Luftikus' ist das genaue Gegenteil: Er will sich um keinen Preis gleichmachen mit der Masse, will seine Träume leben und erleben und entzieht sich geschickt allen an ihn gestellten Erwartungen und politischen Zwängen. Ist Roeder im Laufe der Jahre das Paradebeispiel eines Mitläufers geworden, so zeigt sich Berlinger als Prototyp des Individualisten. Diese beiden widerstreitenden Antagonisten begegnen einander im Laufe ihres Lebens immer wieder und zeigen von Mal zu Mal, wie wenig diese zwei Grundverhaltensmuster miteinander vereinbar sind. Aus einstiger Freundschaft und Respekt erwächst immer mehr Diskrepanz und Ablehnung, letztlich sogar blanke Feind- und Gegnerschaft.

Die ersten Szenen des Films beginnen furios, unter anderem auf einem Flugfeld des Kriegsjahres 1942, optisch angelehnt an die Schlussszene des berühmtesten Film des Jahres 1942: Casablanca. Zwei NS-Schergen führen Berlinger ab, der sich jedoch von ihnen losreißt. Ein von ihm weggeschnapptes, entzündetes Streichholz landet in einer Benzinlache, die dadurch entflammt. Plötzlich erhellen Explosionen das nächtliche Flugfeld. Die NS-Schergen schießen auf den Fliehenden, doch Berlinger kann eine startklare Luftwaffen-Maschine erreichen, den Piloten am Einsteigen ins Cockpit hindern, hineinklettern und entkommen.

Von früh auf hatte sich Lukas Berlinger für die Fliegerei begeistert und schließlich den Flugschein gemacht. Seine Kindheit war finanziell behütet, über seine Zukunft musste sich der Sohn wohlhabender Eltern keine großen Gedanken machen. Ganz anders stellten sich die Voraussetzungen seines Jugendfreundes Johannes Roeder dar. Roeder mangelt es an allem, was er am Freigeist Berlinger insgeheim beneidet: Er ist scheu und introvertiert, unsicher und charakterschwach. Dennoch verbringen die beiden eine unbeschwerte Jugend auf dem geräumigen Berlinger-Anwesen. Rasch wird deutlich, was Roeder Berlinger neidet: seine Eloquenz und seine Sorglosigkeit, seine unbekümmerten Scherze und Streiche. Roeder will seinem sozialen Mittelmaß entkommen. Und so passt er sich an, wann immer es ihm opportun und karrierefördernd erscheint: Er wird Mitglied der NSDAP und versucht ab 1933 durch unbedingten Gehorsam und Duckmäusertum vorwärtszukommen und Karriere zu machen. Berlinger wiederum vermag durch seine Cleverness vielem zu entgehen: Er biedert sich dem NS-Regime nicht an, er vermeidet, von ihm vereinnahmt zu werden, und während des Krieges wird der geniale Tüftler und Erfinder als kriegswichtiger Wissenschaftler auch noch vom Militärdienst freigestellt. Doch die Grenzen seines Freigeistertums werden immer enger gezogen.

Roeder, als Chef der Fabrik, die einst Berlingers Vater gehörte, auf der Karriereleiter hoch aufgestiegen, kann seinen einstigen Freund nicht davon überzeugen, "mitzumachen", sich dem Regime unterzuordnen, sich anzupassen. Als Berlinger im Flugzeug flieht, hat dies sogar Konsequenzen für den Paradekarrieristen Roeder: Dieser wird aus der Partei ausgeschlossen. Aus der verlorenen Freundschaft der Kinder Lukas und Johannes erwächst eine tiefe Feindschaft beider erwachsenen Männer. Roeder muss seine steten Versuche, Berlinger zu einem machen zu wollen, wie er selbst ist, nunmehr als endgültig gescheitert betrachten. Wann immer er versuchte, den einstigen Freund auf sein Niveau, das eines systemangepassten Mitmachers, herunterzuziehen, entzog sich der bekennende Individualist Berlinger. Daran soll sich auch in der Nachkriegszeit nichts ändern. Doch mehr und mehr zeigen sich auch die Schattenseiten in Berlingers Lebensweg. Seine rücksichtslos durchgesetzte Unabhängigkeit, sein bisweilen verschroben wirkendes Eigenbrötlerdasein zeichnet auch Opfer - nicht nur Roeder selbst, sondern auch Menschen, die sich ihm verbunden und nah fühlen wie etwa seine Ehefrau Marlit. Infolge Berlingers Flucht ins Ausland verhaftet die Gestapo sie, woraufhin die junge Frau Selbstmord begeht.

Deutschland in der Nachkriegszeit. Man schreibt das Jahr 1968, und Berlinger, im Kern seines Wesens eigentlich unpolitisch, sprunghaft und stets ein "konservativer Anarchist", will noch immer nicht von seinem freigeistigen Leben lassen. Seine Träume sind ihm wichtiger als seine Verpflichtungen und die an ihn gestellten Erwartungen. Am Wiederaufbau der einst väterlichen Fabrik ist ihm nicht gelegen. Seine Pläne, seine Erfindungen lassen sich auch in einer Ruine verwirklichen. Als erstes konstruiert er ein eigenes Luftschiff. Roeder wiederum hat mit seiner Anpassungsbereitschaft auch den befürchteten Karriereknick 1945 gut überstanden. Er hat es sogar zum Senator und Bauherrn gebracht. Derweil gibt es eine neue Frau in Berlingers Leben: Maria. Sie ist Lehrerin und Idealistin und besitzt in gemilderter Form Wesenszüge Berlingers. Und vor allem: Sie hat große Ähnlichkeit mit seiner ersten Frau Marlit. Roeder plant indes ein gewaltiges, in Beton gegossenes Baugroßprojekt, zu dessen Verwirklichung er unbedingt das ehemalige Fabrikgelände Berlingers benötigt. Dieser sieht Roeders Absicht wiederum als erneute Kampfansage seines alten Widersachers. Ein weiteres Mal, so scheint ihm, will Roeder zeigen, dass sein Prinzip der bedingungslosen Unterordnung gegenüber staatlichen Systemen und Anforderungen über den Individualismus und Freigeist Berlingers obsiegt. Doch dieser ist nicht bereit, klein beizugeben und beginnt zu kämpfen.

Als Roeders Geschäftspartner herausbekommen, dass Roeder auf einem Gelände zu bauen gedenkt, das ihm nicht gehört, setzen sie den Senator unter Druck. Roeder versucht nun wiederum, Berlinger massiv zur Grundstücksübergabe zu bewegen. Es wird ein Kampf der Prinzipien, der Haltungen, der Lebensgrundeinstellungen. Berlinger blickt zurück und beginnt, die Roeder'sche ein für alle Mal zu zerstören, indem er seine eigene ebenfalls dem Erdboden gleichmacht. Zu Berlingers großem Unglück wird sein fertiggestelltes Luftschiff bei einem Blitzeinschlag ein Raub der Flammen. Dann stürzt auch noch die Fabrikruine ein. Berlinger kann nur noch siegen, indem er nicht zur Vertragsunterzeichnung erscheint, mit der die Grundstücksabtretung besiegelt werden würde. Und so steigt er in sein altes Flugzeug und entzieht sich einer Entscheidung, bis der Bruchpilot krachend in einem Baum abstürzt. Senator Roeder wartet derweil vergeblich auf Berlinger und dessen Unterschrift. Seine Wechsel sind geplatzt, er ist ruiniert.

Externe Links zu diesem Film:

Berlinger in der dt. Wikipedia
Berlinger in der Internet Movie Database

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